Prokrastination – der Zauber des Nicht-Getanen

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Warum Aufschieben besser ist als sein Ruf

Meine Steuererklärung macht mich sehr produktiv.

Wie kann das sein?

Nun…

  • Ich habe den verstopften Abfluss im Bad mit einfachen Mitteln und ohne Chemie wieder gängig gemacht (& eine langwierigere Reparatur so vermeiden können)
  • die ganze Wohnung gesaugt
  • das Bad geputzt
  • zwei Klienten-Telefonate geführt & etliche Mails beantwortet
  • alles, was ich für einen Ausflug an den See morgen brauche, herausgesucht
  • und noch einiges mehr

Und das alles „nur“, um zu vermeiden, mich an meine Steuererklärung zu setzen.

Da soll mal einer sagen, Prokrastination wäre keine Tugend!
Die Energie, die ich in all dies stecken konnte, war enorm und gut.

Wenn das Aufschieben von etwas das Tun von etwas anderem ist, zählt für mich das Ergebnis.

mein Gewinn

Eine Klientin von mir hat zum Beispiel vor 3 Monaten angefangen, 3 Mal die Woche zu joggen – weil sie sich einfach nicht mit ihren beruflichen Wünschen auseinander setzen wollte. Und auch wenn sie das Vermeiden des Themas stört, ist doch etwas anderes Wichtiges in ihr Leben getreten, das bleiben wird.

Was vermeiden wir?
Was gewinnen & verlieren wir dadurch?

Ich finde, es lohnt sich, die Energie anzuerkennen, die wir in Dinge investieren, die wir glaubten, nicht vorzuhaben. Und auch das gute Ergebnis zu sehen.

Eine saubere Wohnung zum Beispiel kann mir auf beste Weise meine Selbstwirksamkeit vor Augen führen – denn ich habe einen sichtbaren Beleg für mein Tun.

Vielleicht war die Zeit nicht reif.
Vielleicht ist eine richtig doofe Idee, sich bei 30° seiner Steuer zu widmen.
(Jaaaa, ich glaube, da liege ich ganz richtig…)

Vielleicht ist es sehr klug, den Körper zu entspannen durch Sport, damit ich mich auch entspannter wesentlichen Lebensthemen widmen kann.

Ein Hoch auf das, was wir tun, auch wenn wir glauben, wir sollten eigentlich etwas anderes tun!

 

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