5 gute Gründe, warum ich tue, was ich tue

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5 gute Gründe, warum ich tue, was ich tue
– meine inneren Antreiber –

„Zum Feierabend war ich immer fix und fertig.
Irgendwann habe ich mich dann entschieden zu kündigen – so wollte ich nicht mehr weitermachen.“

Die Klientin war so über ihre Grenzen gegangen, dass sie sich völlig ausgepowert hatte.

Bei einem spannenden und erfüllenden Job kann das vorkommen. Wenn ich im Flow bin, vergesse ich die Zeit. Allerdings: Es ist hilfreich, auch auf meine Grenzen zu achten. Damit am Ende des Tages noch etwas für das Leben, für mein Sein außerhalb der Arbeit übrig bleibt.

Meine Klientin war getrieben – sie ließ ihre Arbeit nicht eher ruhen, bis ihr Projekt höchsten Standards genügen konnte. Wenn andere gingen – sie blieb.
Und das mit der größten Selbstverständlichkeit.

Warum war das so?

Sei perfekt!

Es war, als folge sie einem unsichtbaren Script: Alles musste perfekt sein!

Wir alle haben bestimmte Antreiber, die uns an unsere Grenzen bringen können. Unsere Antreiber motivieren uns – darum haben wir uns das ja so angewöhnt.

Aber ebenso können sie entgrenztes Arbeiten einladen.

Perfektion ist nicht für alle die Nummer eins. Die Transaktionsanalyse hat fünf verschiedene Antreiber ausgemacht. Welche gibt es noch?

Mach es allen recht!

Für andere bin ich in der Regel ein angenehmer Zeitgenosse, denn ich bemühe mich um gute Beziehungen zu anderen Menschen. Mit diesem Antreiber kann es mir schwer fallen, meine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen.

Sei stark!

Auch in Stresssituationen zeigen Menschen mit diesem Antreiber Stärke nach außen – sie sind der Fels in der Brandung. Nach Hilfe fragen kommt für sie kaum in Frage, was dazu führen kann, dass sie sich auf Dauer überfordern.

Streng Dich an!

Ich bin bereit, viel einzubringen, mein Einsatz ist hoch. Aber es geht weniger um das Ergebnis, als um die Energie, die ich dafür aufwende: Es darf nicht leicht sein. Dementsprechend geraten meine Ziele aus den Augen und Prioritäten setzen fällt mir eher schwer.

Mach schnell!

Mit diesem Antreiber kriege ich viel erledigt – allerdings oft mit Fehlern, da ich mir nicht die Zeit nehme, Dinge in Ruhe zu machen. Entspannen ist nicht leicht für mich, da ich ständig unter (Zeit-)Druck stehe.

“Antriebs-Hilfe“

Die inneren Antreiber beruhen auf Glaubenssätzen, die wir bereits sehr früh verinnerlicht haben – durch Erfahrungen, Spiegel im Außen oder Anweisungen und Ermahnungen von den Eltern oder anderen Bezugspersonen.

Wir verwenden diese mit der Absicht, so besser durchs Leben zu kommen. Und das tun wir auch, denn wir schöpfen Motivation und Energie aus ihnen und verwirklichen mit ihrer Hilfe unsere Ziele. Es gibt meist einen Haupt-Antreiber, auch Primärantreiber genannt, und andere Anteile, die weniger stark ausgeprägt sind.

Ausgleich schaffen

Allerdings können wir an Grenzen stoßen, wenn unser stärkster Antreiber andere wichtige Aspekte ausbremst. Wenn ich diesem immer den Vortritt lasse, ohne anderen Anteilen meiner Persönlichkeit Raum zu geben, gerate ich in eine einseitige Gestaltung meines Lebens und meiner Arbeit. Fehlende Abgrenzung, Überarbeitung, Stress und Unzufriedenheit können die Folgen sein.

Was ist mein stärkster Antreiber?

Vielleicht haben Sie beim Lesen bereits eine eindeutige Resonanz zu einem der Antreiber verspürt. Bewusste Selbstwahrnehmung in stressigen Situationen kann auch aufschlussreiche Hinweise liefern.

Eine weitere Möglichkeit, mehr darüber herauszufinden, ist ein Antreiber-Test.

Die Lösung

Nun zurück zum Ausgangspunkt der Geschichte:

Meine Klientin hat sich im Coaching-Prozess Tools und Strategien angeeignet, um in ihrem neuen Job nicht mehr über ihre Grenzen zu gehen. So priorisiert sie ihre Aufgaben stärker und beherzigt das Pareto-Prinzip, indem sie bewusst entscheidet, für welche Aufgaben sie wie viel Einsatz gibt.

Ein anderes Verständnis von Fehlern, eine neue Art der Fehlerfreundlichkeit, nämlich diese als natürlichen Teil des Lernens und ihrer Entwicklung zu betrachten, war auch Teil ihrer persönlichen Veränderung. Dazu gehörte die Erlaubnis ihr selbst gegenüber: Ich darf Fehler machen.

Außerdem gönnt meine Klientin sich nun bewusst Me-Time, kleine Auszeiten, so dass sie entspannter durch den Tag gehen und besser wahrnehmen kann, wenn ihr etwas zu viel wird.

 

 

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