FOMO – oder ich pfeif auf die Angst, etwas zu verpassen

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FOMO

Viel hilft wenig

Ich ertappe mich dabei, gefühlte 25 Newsletter am Tag zu erhalten. In der Annahme, jeder davon sei wichtig für mich.

Vielleicht stimmt das sogar.

Aber alle auf einmal überfordern mich. Es ist eine Frage des Timings, von Qualität und Quantität.

Und meiner Erkenntnis: Wann brauche ich was?

FOMO – Fear of missing out – kenne ich selber gut.

Sie ist so verbreitet, dass es dafür seit geraumer Zeit diesen Fachbegriff gibt.

Allgemein wird FOMO im Zusammenhang mit Social Media und deren Einfluss betrachtet. Ich verstehe es eher als generelles Phänomen unserer Zeit – einer Zeit, in der alles machbar scheint, jedoch nicht alles umsetzbar ist.

Kein Ja ist auch ein Nein

Im Leben meiner Klientinnen und Klienten erlebe ich FOMO häufig als eine Art Entscheidungs-Unfähigkeit. Weil es so viele Optionen gibt, kann ich nicht JA sagen.

Ohne ein JA machen die Dinge allerdings selten Spaß.

FOMO zeigt sich darin, dass ein Mensch alles ausprobieren möchte, um zu testen, ob es zu ihm passt. Jedoch ist das Leben zu kurz für 20 Praktika, wenn ich auch noch Geld verdienen und Erfolg haben will. Für trial and error auf ganzer Linie reicht die Zeit nicht.

Wie kann ich einem Menschen helfen, weniger unter FOMO zu leiden?

Mein Ansatz dazu ist: Indem ich ihn dabei unterstütze, sich selber besser kennen zu lernen.

Das scheinbar Selbstverständliche an mir, meine Fähigkeiten, Kompetenzen, Träume, als etwas Besonderes erkennen. Denn unsere Eigenheiten, aber auch ausgeprägte Stärken erscheinen uns oft als nicht der Rede wert, weil wir Tag für Tag mit ihnen durchs Leben laufen. Was soll daran schon Besonderes sein?

Wie wäre es damit: Es ist genauso besonders, wie es wäre, einen Menschen zu treffen, der genauso aussieht wie ich – ohne dass ich einen Zwilling habe!

Selbstwahrnehmung

Mich selber besser wahrnehmen. So dass die innere Stimme hörbar wird, der ich folgen kann. Hier hilft es, sich Auszeiten zu nehmen, Pausen einzuplanen, vom vielen Tun ins Nichtstun zu gehen. Damit mein Geist nicht ständig beschäftigt ist, sondern sich zeigen kann, was im Verborgenen schlummert.

Von innen nach außen – von außen nach innen

FOMO lässt sich als eine Art umfassender Offenheit verstehen, die wenig auf die eigene Situation, Bedürfnisse und innere Ausrichtung abstellt. Statt dessen geht meine Aufmerksamkeit stark nach Außen. So verliere ich leicht meinen Fokus.

Auch der klassische Sensation Seeker ist ein FOMO-Opfer.

FOMO kann daraus entstehen, dass ich mich selber nicht so gut kenne, mich nicht einschätzen kann und daher nicht weiß, was gut für mich sein könnte. Oder aber: Es ist eine Möglichkeit, mich selber nicht kennen zu lernen, gerade INDEM ich mich ablenke im Außen.

Reisebegleitung gewünscht?

Meine Perspektive darauf ist: Mir selbst zu begegnen, ist eine spannende Reise. Mit einem Sparringspartner an der Seite geht es leichter.

Wenn Sie sich auf den Weg machen wollen, freue ich mich über Ihre Nachricht!

P.S. Ich habe einige Newsletter abbestellt. Andere lösche ich. Manche lese ich, andere speichere ich für später. Und Sie? 🙂

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