Meine Lebensmotive – Was treibt mich an? Wo zieht es mich hin?

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Lebensmotive

Frustriert im Job

Karl träumt davon, ein Start Up zu gründen für die Entwicklung einer Gesundheits-App. Gleichzeitig hat er den starken Wunsch nach einem sicheren und geregelten Gehalt wie bei seinem jetzigen Arbeitgeber. In seinem Job ist er allerdings leider schon seit längerem unzufrieden: Ihn irritiert der Führungsstil der Geschäftsführung und auch die perspektivische Ausrichtung des Unternehmens, mit der er sich nicht mehr identifizieren kann. Außerdem hat er das Gefühl, kaum noch etwas Neues dazu zu lernen, so dass ihn die Arbeit oft anödet und er sich mit Online-Spielen vom Arbeiten ablenkt – dabei aber immer ein schlechtes Gewissen hat. Da er sich nicht wirklich entscheiden kann, wie es weitergehen soll, wird er immer unmotivierter und nach und nach frustrierter.

Was steckt dahinter?

Hinter all unserem Tun gibt es einen – unsichtbaren – Antrieb: unsere Motive! Nicht nur, dass wir im Alltag davon beeinflusst sind, sondern das gesamte Leben richten wir nach bestimmten Motiven aus. Häufig ist uns dies allerdings nicht bewusst. Das wird insbesondere dann zum Problem, wenn wir unser eigenes Handeln nicht so recht verstehen oder uns dabei ertappen, über längere Zeit in einer Situation zu verharren, in der wir uns nicht wohl fühlen.

Lassen Sie uns am Beispiel von Karl ein wenig die Motivstruktur ergründen:

Unabhängigkeit – Sicherheit

Ein ausgeprägtes UNABHÄNGIGKEITSMOTIV zeigt sich durch ein hohes Maß an Eigeninitiative und Autonomie, was in allen wichtigen Lebensbereichen sichtbar werden kann. Persönliches Wachstum und Selbstverwirklichung stehen weit oben auf der Agenda; im Arbeitskontext sind Selbstständigkeit und Entscheidungsspielraum besonders wichtig. Es kann sich daher auch der Impuls zeigen, sich beruflich selbstständig zu machen.

Bei einem starken SICHERHEITSMOTIV strebe ich nach einer möglichst stabilen Lebenssituation. Dies beinhaltet eine feste Partnerschaft und langfristige und belastbare Freundschaften. Ein gesicherter Arbeitsplatz an einem sicheren Wohnort zeigt sich ebenfalls als Wunsch.

Sein Wunsch nach Unabhängigkeit liegt Karls Vision von einem Start Up zugrunde. Gleichzeitig fällt es ihm schwer, auf die Vorteile seiner Festanstellung zu verzichten. Er findet sich im Dilemma zwischen diesen beiden Polen wieder.

Dies erstmal zu benennen und sich selbst im scheinbar irrationalen Handeln bzw. Nicht-Handeln zu verstehen, eröffnete ihm neue Handlungsoptionen. Ohne zu wissen, was ihn abhält und was ihn motiviert, fiel ihm eine realistische Entscheidung schwer.

Leistung – Sinn & Werte

Mein LEISTUNGSMOTIV kann im Wunsch nach Erfolg sichtbar werden, der sich im ausgeprägten Ehrgeiz äußert. Hohe Fachkompetenz und kompetente Ausführung übertragener Aufgaben stehen hoch im Rang. Das Selbstwertgefühl wird stark beeinflusst durch gezeigte Leistung. Ich suche nach Möglichkeiten, mich durch Leistung von anderen zu differenzieren.

Ein hohes WERTMOTIV lässt mich nach einer Tätigkeit suchen, die meinen eigenen Werten entspricht und die es möglich macht, diese mit Leben zu füllen. Einen Sinn in der eigenen Tätigkeit zu sehen, ist mir besonders wichtig. Im Arbeitskontext benötige ich daher ein Umfeld oder eine Aufgabe, in der ich meinen Idealismus verwirklichen kann und wo dieser möglichst von anderen geteilt wird.

Aus dem Entscheidungsdilemma ins Handeln kommen

Karl ist Triathlet und ehemaliger Profi-Handballer; er brennt für Sport, Bewegung und alle Gesundheitsthemen. Dies zum Mittelpunkt seiner Arbeit zu machen, ist ein Traum, den er, getragen von einem ausgeprägten Wertmotiv, gerne in die Realität umsetzen möchte. In seinem jetzigen Job fehlt es ihm zudem an sinnhafter Ausrichtung und Perspektive.

Da er gleichzeitig sehr leistungsmotiviert ist, ist ihm seine derzeitige Arbeitsunlust vor sich selber und auch vor anderen äußerst peinlich. Im Coaching wird klar, dass er seine starke Leistungsbereitschaft in einer Unternehmensgründung gut nutzen könnte.

Karls Unzufriedenheit ließ sich mit dem Blick auf seine Motivstruktur besser verstehen. Das war viel wert. Denn: Bis jetzt war Karl in seiner Apathie hängen geblieben, weil er sich nicht darüber klar war, was der richtige Schritt sein könnte.

Meine Vision in die Welt bringen

Im Ergebnis entschied er sich, die Stundenzahl seiner derzeitigen Arbeit zu reduzieren, um sich in der dadurch gewonnenen Zeit seiner Vision zu widmen und nach und nach in die Umsetzung zu gehen. Außerdem klärte er im Gespräch mit seinen Vorgesetzten seine thematischen Prioritäten, so dass ihm die Arbeit wieder mehr Spaß macht.

Da er bereits mit anderen zusammen an der Idee gebastelt hatte, was seinem Sicherheitsbedürfnis entgegen kommt, geht es von hier aus Schritt für Schritt weiter.

Entscheidungsschwierigkeiten und Konflikte lassen sich häufig auf widerstreitende Motive zurück führen. Eine Konstellation wie bei Karl erlebe ich häufiger, insbesondere was das Dilemma von Sicherheit und Unabhängigkeit anbelangt.

Motivstruktur

Motive haben Einfluss darauf, was wir im Leben anstreben und welche Ziele wir erreichen möchten. Neben Unabhängigkeit, Sicherheit, Leistung, Sinn & Werte gelten Kreativität, Einfluss, Lebensstil (Work-Life-Balance), Beziehungsmotiv und Wachstumsmotiv als wichtigste Größen.

Diese für uns aufzudecken, macht den Weg frei für bewusste Entscheidungen und Veränderungen – und für ein authentisches und erfolgreiches Leben.

Ich verwende in meinen Coachings das Modell des Linc Personality Profilers, bei dem die Variablen Motive, Kompetenzen und Persönlichkeit individuell erfasst und miteinander in Beziehung gesetzt werden. Dies ermöglicht einen sehr authentischen Zugang zu den eigenen Wünschen und Zielen. Wenn Sie Interesse haben und dies gerne für sich nutzen möchten, sende ich Ihnen gerne ein konkretes Anschauungsbeispiel zu.

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